Ärztekammer Schleswig-Holstein rät zur Grippeschutzimpfung
Bad Segeberg, 11. Oktober 2022.
Um rechtzeitig gegen Influenza geschützt zu sein, rät die Ärztekammer Schleswig-Holstein sich in den Monaten Oktober oder November impfen zu lassen. Nach der Impfung dauert es zirka 14 Tage bis der Körper einen ausreichenden Impfschutz aufbaut.
„Es ist wichtig, die Grippeimpfung trotz der Corona-Pandemie nicht aus den Augen zu verlieren. Jetzt ist die beste Zeit, um die Grippeschutzimpfung vorzunehmen“, rät Prof. Dr. Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein und betont, dass es um die Influenza, die sogenannte echte Grippe gehe, die oftmals mit einem grippalen Infekt verwechselt werde. „Eine Influenza geht einher mit einem schlagartig auftretenden hohen Fieber, sowie heftigen Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen. Auch lebensbedrohliche Komplikationen wie zum Beispiel eine Lungenentzündung sind möglich.“
Während sich 2019 noch rund 4.300 Menschen in Schleswig-Holstein mit dem Influenza-Virus infizierten, ging die Zahl in den Folgejahren zurück. Von Oktober 2021 bis April 2022 sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) nur 214 Infektionen im nördlichsten Bundesland registriert.
„Die große Grippewelle ist aufgrund der Abstands- und Hygieneregeln sowie Kita- und Schulschließungen in den vergangenen Jahren ausgeblieben. Im Moment setzt sich aber das gesellschaftliche Leben ohne Coronabeschränkungen fort. Hinzu kommt, dass unser Immunsystem weniger trainiert ist. Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass sich die Grippe in diesem Winter wieder stärker durchsetzen könnte“, warnt Prof. Dr. Henrik Herrmann und verweist auf Australien, wo es im gerade ausklingenden Winter sehr früh zu einem sehr starken Anstieg der Fallzahlen kam.
In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) rät die Ärztekammer Schleswig-Holstein vor allem Menschen über 60 Jahren, aber auch Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung sowie Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen zur Grippeschutzimpfung. Darüber hinaus sollten sich auch Personen mit erhöhter Gefährdung und/oder zahlreichen Kontakten zu Risikopersonen, wie zum Beispiel medizinisches Personal und Menschen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, sowie Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopatienten gefährden können, impfen lassen. Zudem empfiehlt die STIKO die Grippeschutzimpfung auch für Schwangere: ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel und bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung bereits ab dem 1. Drittel.
Laut STIKO können die Impfstoffe gegen Covid-19 und gegen die Grippe auch gleichzeitig verabreicht werden.