Tag der Organspende: "Jeder und jeder sollte eine Entscheidung treffen!"
Ärztinnen und Ärzte können dazu beitragen, möglichst viele Menschen über das Thema Organspende aufzuklären. „Wir brauchen noch mehr Aufklärung, denn nur umfassend informierte Menschen können für sich eine Entscheidung für oder gegen eine Organspende treffen. Dafür ist aber auch wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für Beratungsgespräche haben und die Kliniken über entsprechend qualifiziertes Personal verfügen“, so Dr. Andresen.
Organspendeausweis entlastet die Angehörigen
Wenn es keine klare Willensbekundung von potenziellen Organspendern gibt, werden die Angehörigen nach dem mutmaßlichen Willen der oder des Patienten gefragt und müssen eine Entscheidung treffen. Diese sind aber oft nicht in der Lage, einer Transplantation zuzustimmen. „Der Organspendeausweis schafft Klarheit – auch für die Angehörigen“, sagt Dr. Andresen.
Organspendezahlen in Schleswig-Holstein weiter gesunken
Im vergangenen Jahr sind die Organspendezahlen in Schleswig-Holstein noch einmal gesunken. Wurden im Jahr 2020 noch 167 Transplantationen durchgeführt, waren es 2021 nur noch 141 und 2022 138 Transplantationen. „Wir haben eine erfolgreiche Tranplantationsmedizin und dennoch können wir Patientinnen und Patienten, die dringend auf ein neues Organ warten, nicht mit einer Transplantation helfen“, bedauert Dr. Andresen. Aktuell benötigen 382 Menschen in Schleswig-Holstein ein Spenderorgan.
Voraussetzung für eine Organspende ist die Feststellung des Hirntods durch zwei voneinander unabhängige und in der Betreuung von Intensivpatienten sehr erfahrenen Ärztinnen bzw. Ärzten, die weder an der späteren Organspende noch an der folgenden Organstransplantation beteiligt sein dürfen. Ist der Wille der verstorbenen Person nicht bekannt, werden die Angehörigen nach einer Entscheidung im Sinne der oder des Verstorbenen gefragt.