Weltkrebstag: Vorsorge kann Leben retten
Anlässlich des diesjährigen Weltkrebstages betont Prof. Dr. Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein, die Bedeutung von Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen: „Je früher der Krebs diagnostiziert wird, desto früher kann eine Behandlung beginnen. Deshalb ist es auch wichtig, dass Gesundheitsprävention in der Mitte unserer Gesellschaft ankommt und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird. Denn wir alle wünschen uns, gesund zu bleiben. Verzögert sich die Diagnose, bleibt der Krebs unentdeckt. Das kann zu schweren Verläufen führen. Behandlungs- und Überlebenschancen nach Entdeckung einer Krebserkrankung sind am besten bei denjenigen Patientinnen und Patienten, die regelmäßig die Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen wahrnehmen.“ Früherkennungsuntersuchungen sind insbesondere für folgende Krebsarten empfohlen: Darmkrebs, Hautkrebs, Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs sowie Prostatakrebs. „Diese Früherkennungsuntersuchungen werden deshalb ab einem bestimmten Alter von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.“
In Schleswig-Holstein wird seit 1997 jede Krebsneuerkrankung in einem zentralen Register erfasst. Das ermöglicht, langfristige Entwicklungen zu erkennen und mögliche Ursachen von gehäuften Fällen festzustellen. Die Vertrauensstelle, die die Meldungen der Krebserkrankungen von den Ärztinnen und Ärzten entgegennimmt, ist bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein in Bad Segeberg angesiedelt. Diese gibt die klinischen und epidemiologischen Daten an die Lübecker Registerstelle weiter, in der ein Team aus Wissenschaftlern und medizinischen Dokumentaren die Daten auswertet. "Durch die Meldungen der gegebenen Therapie und des Behandlungsergebnisses hat sich das Versorgungsergebnis in Schleswig-Holstein in den vergangenen Jahren deutlich gebessert", stellt Prof. Dr. Herrmann fest. Dennoch könne die sektorenübergreifende Versorgung noch besser funktionieren, wenn zum Beispiel die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran getrieben werde.
Für Krebspatientinnen und -patienten, für Angehörige und Interessierte bietet die Ärztekammer Schleswig-Holstein zusammen mit der schleswig-holsteinischen Krebsgesellschaft einmal im Monat ein „Café für Krebspatienten“ in Bad Segeberg an. Dort können sich die Beteiligten in ungezwungener Atmosphäre über ihre Erkrankungen, aber auch über alltägliche Themen austauschen.