Wechsel
Der frühere Kanzleramtsminister Prof. Helge Braun wird neuer hauptamtlicher Präsident der Lübecker Universität. Die einstimmige Wahl des Arztes und CDU-Politikers durch den Akademischen Senat gab die Hochschule vergangenen Monat bekannt.
Braun habe durch vielfältige berufliche Erfahrung und einen wertschätzenden Blick auf die Universität von außen überzeugt, hieß es in einer Mitteilung. Bei seiner Vorstellung hatte Braun die Größe und das spezifische Profil der Universität, die einen hohen Anteil an Medizinstudierenden aufweist, als Vorteil herausgestellt. „Die Universität zu Lübeck hat in den letzten Jahren in Forschung, Lehre und Transfer mit begrenzten Ressourcen beachtliche Erfolge erzielt“, wird Braun in der Mitteilung zitiert.
Braun wolle Erfolge der Hochschule und deren Vernetzungen ausbauen, die Wissenschaftskommunikation verstärken und das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Akteure in der Hochschule befördern. Braun setzte für die erforderlichen Transformationsprozesse auf Entscheidungen im Konsens und einen kooperativen Führungsstil.
Braun hatte erst kürzlich seinen Abschied aus dem Bundestag bekannt gegeben. Dem Parlament hatte er 18 Jahre lang angehört, außerdem war er in seiner politischen Karriere u.a. Parlamentarischer Staatssekretär im Bildungs- und Forschungsministerium, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben.
Sein neues Amt in Lübeck tritt er im ersten Quartal 2025 an, die Amtszeit beträgt sechs Jahre. In seiner Funktion vertritt er die Hochschule nach außen und führt das sechsköpfige Präsidium.
Braun folgt auf Professorin Gabriele Gillessen-Kaesbach, die noch kommissarisch bis Jahresende im Amt ist. Die Suche nach einem Nachfolger für sie hatte sich als schwierig herausgestellt. Die zunächst gewählte Professorin Tiziana Margaria wurde wieder abgewählt, weil man sich nicht auf die Bedingungen der Anstellung einigen konnte. Dann folgte eine überraschend schnelle Wahl von Prof. Dietmar Schmitz. Der Professor für Neurowissenschaften und Direktor des Neurowissenschaftlichen Forschungszentrums an der Charité – Universitätsmedizin Berlin hatte sofort zugesagt und wenige Tage später wieder abgesagt. (PM/RED)